Im Jahresbericht 1999/2000 schreibt Hofrat Dr. Erich Thaller:

1947 eröffnete das Stift Rein ein Sängerknabenkonvikt * (1951 in eine Oblatenschule** umgewandelt) als Humanistisches Gymnasium, dessen Zöglinge als Privatisten im Fürstbischöflichen Gymnasium in Graz ihre Prüfungen ablegen mussten.

Dieses Internat bestand bis 1970; die Schule wurde aber ab dem Schuljahr 1955 als „dislozierte Klassen“ des 2. Bundesgymnasiums, des späteren ersten Bundesgymnasiums in der Carnerigasse, geführt und die Schüler mussten ihre Prüfungen bei Grazer Professoren ablegen.

Als in den Siebzigerjahren der gewaltige Schüleransturm die Grazer Gymnasien überfüllte, wurde … unter OSTR Ferdinand Otto mit dem Grazer Lehrerteam 1977/78 die Expositur Rein gegründet…

Im selben Jahresbericht schreibt Dr. Walter Steinmetz:

Das Stift hatte einst ein Sängerknabenkonvikt* geführt (ab 1947, mit Internatsbetrieb), in dem Patres des Stiftes unterrichteten; zur Prüfungszeit kamen Professoren aus dem Grazer Fürstbischöflichen Gymnasium und stellten die Leistungen fest.

Aus diesem Konvikt wurden dann ab dem Schuljahr 1956/57 „Außenklassen“, in denen Professoren des 2. (später 1.) BG Graz (damals noch in der Kirchengasse) unterrichteten. Diese Schule erhielt dann den Neubau in der Carnerigasse, und so waren die Reiner Klassen „dislozierte Klassen“ des „Carnerigymnasiums“. Bis zur 4. Klasse blieben die Schüler in Rein; den Oberstufenunterricht konnten sie an der Stammanstalt (oder an einer anderen Schule) absolvieren.

Und so ging’s dann weiter:

  • Pädagogischer Leiter der Expositur war der Biologielehrer OSTR Ferdinand Otto, bis Ende 1977
  • ab 1. Jan 1978 wurde Dr. Erich Thaller Pädagogischer Leiter der Expositur
  • im Schuljahr 1978/79 gab es die erste Oberstufenklasse (5. Klasse - Klassenvorstand Mag. Harald Schimek) und auch den ersten eigenen Jahresbericht
  • ab 1981/82 selbstständiges Gymnasium: Bundesgymnasium Rein;
  • 1982 erste Matura – Vorsitz LSI Walter Herrmann
  • mit Ende 1999/2000 trat Erich Thaller in den Ruhestand
  • ab Sept. 2000 war Mag. Martin Barth zunächst Pädagogischer Leiter, später Direktor
  • mit 1. Dez. 2011 „übergab“ M. Barth die Direktion an Dr. Renate Oswald; seither Direktorin

OSTR Harald Schimek

 


* Ein Konvikt (von lat. convivere; sowohl convictus, -us m. als auch convictio, -onis f. Gemeinschaft, Zusammenleben), deutsch Studienhaus oder Stift, nennt man dem Klosterleben nachgebildete, meist auf alten Stiftungen beruhende oder aus öffentlichen Mitteln unterhaltene Institute für Lernende oder Studierende im kirchlichen Bereich, mit Wohnmöglichkeit und einer gemeinsamen Hausordnung. Der Unterschied gegenüber profanen Heimen ist insbesondere die im Konvikt angebotene Seelsorge. [wikipedia]

 

** Der für uns fremd klingende Name "Oblate" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "sich hingeben", meint letztlich in unserem Zusammenhang: sich einer klösterlichen Gemeinschaft anschließen. [Stift Altenburg]
Die Oblation ist das in einem kirchlichen Ritus abgelegte Versprechen eines getauftenLaien, ein christliches Leben in enger Verbundenheit mit einem bestimmten Kloster und im Geist des Ordensgründers zu führen. Mit der Oblation wird der Oblate oder die Oblatin Mitglied der klösterlichen Familie eines bestimmten Klosters der Benediktiner, Benediktinerinnen, Zisterzienser oder Zisterzienserinnen, ohne jedoch im Konvent zu leben. Der eigentlichen Oblation geht eine Probe- und Vorbereitungszeit von etwa einem Jahr voraus. [wikipedia]

   
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