Im Deutsch-Unterricht der 4c wurden Reden zum Thema „Klimawandel“ geschrieben und anschließend vor der Klasse vorgetragen. Hier die Rede von Kathrin Knaller


Hallo! Wenn du das liest, wenn du das siehst, denke immer daran, dass auch du mitmachst. Bei der Zerstörung der Erde, deiner eigenen Zukunft, bei der Zerstörung dieser Zivilisation. Wenn du das liest, dann denke daran, dass wir auf einem wunderschönen Planeten leben und dass wir nur einen davon haben. Lies die Fakten, lies, damit du weißt, was gerade passiert und was passieren wird. Lies, damit du über deine eigene Zukunft Bescheid weißt.

2050, vielleicht auch früher, wird der Arktische Ozean größtenteils eisfrei sein, selbst am Nordpol. Verglichen mit 1979 hat das sommerliche Meereis bereits 80% seines Volumens verloren. Die Pole schmelzen. Es wird wärmer. Beweis genug, dass es den Klimawandel gibt? Nein? Weltweit verliert unser Planet täglich 380 Tier- und Pflanzenarten. Wir leben in dem größten Massensterben, das es nach dem Aussterben der Dinosaurier gab. Aber wie wollen wir das machen? Auf einem toten Planeten leben? Die Temperatur steigt in einer Geschwindigkeit, wie es in den letzten 12.000 Jahren nicht vorgekommen ist. Alles normal? Der Meeresspiegel ist seit Beginn des Jahrhunderts schon um 20 cm gestiegen. Und wenn die Gletscher auf Grönland ihr Eis ins Meer abwerfen, dann könnte der Meeresspiegel in diesem Jahrhundert noch um mehrere Meter steigen.

Eigentlich müssten allein diese Fakten uns wachrütteln, uns endlich zum Handeln bewegen. Aber das tun sie nicht. Wir tun nichts, nichts, was uns vor dieser Klimakrise bewahren könnte. Wir haben diese Fakten ignoriert. Wir ignorieren sie immer noch. Wir verschlimmern sie. Und es ist uns egal. Wie, wie kann es das? Wie kann es uns egal sein, dass täglich 380 Tier-und Pflanzenarten verschwinden? Wie können wir glauben, dass der Klimawandel uns nicht betreffen wird, vor Österreich halt machen wird? Wie können wir glauben, dass sich so ein Problem von selbst löst? Man kann ein Problem nicht mit derselben Denkweise lösen, mit der man es erzeugt hat. Also sollten wir dieses System, unsere Denkweise ändern.

Vielleicht denkst du, du kannst nichts tun. Du bist zu klein. Aber wenn ein paar Kinder weltweit in den Schlagzeilen der Zeitungen stehen, weil sie freitags nicht zur Schule gehen, stell dir vor, was wir alle gemeinsam schaffen könnten. Wir können den Menschen das Wissen geben, das sie brauchen, um die Klimakrise zu verstehen. Wir können uns ändern. Und wir können den Politikern sagen, dass wir auch noch gerne eine schöne Zukunft hätten und dass wir nicht mehr auf ihre Lügen hereinfallen. Eine dritte Piste am Flughafen hat nichts mit dem Klimawandel zu tun? Wir müssen alle immer mehr konsumieren? Ewiges Wachstum wird es nicht geben! Mit dem Pariser Klimaabkommen wurde uns ein Versprechen gegeben. Und jetzt dürfen wir zusehen, wie sich vor unserer Nase keiner daran hält. Wir brauchen keine Versprechen, wir brauchen Taten. Und die haben wir nicht. Vielleicht denkst du, du hast genug getan. Aber keiner von uns hat genug getan, solange sich diese Klimakrise weiterhin so entwickelt.

Vielleicht denkst du auch, dass andere auch etwas tun sollten. Erwartest du von anderen wirklich Dinge, die du selbst nicht tust? Oder sagen wir einfach, andere Länder sollten jetzt auch einmal Klimaschutz leisten. Aber wie, wie können wir von den Entwicklungsländern, in denen es Menschen ums Überleben geht, verlangen, Klimaschutz zu leisten, wenn nicht einmal die Industriestaaten, in denen die Menschen alles haben, es schaffen? Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie wir, dann hätten wir diese Erde schon längst zerstört. Wir müssen alle etwas tun. Wir müssen uns ändern. Eine Veränderung wird kommen, ob wir es wollen oder nicht. Entweder wir versuchen die Erwärmung jetzt ernsthaft und radikal zu verhindern oder der Klimawandel wird die Erde so verändern, dass wir uns unfreiwillig auch ändern müssen. Jetzt könnten wir eine Veränderung noch gestalten, nachher müssten wir sie ertragen. Wir müssen endlich Verantwortung übernehmen, für das, was wir tun. Und für die Folgen, die unser Tun haben wird. Wir Jugendliche dürfen dann auf einer ausgeplünderten Erde leben. Aber zurzeit unterstützen wir Jugendliche es auch noch, dass unsere Erde zerstört wird. Tun wir einmal nicht so, als würden wir den Flug nach Amerika oder das Fleisch, das wir täglich essen, mit Klimawandel in Verbindung bringen. Oder als würden wir ernsthaft versuchen, klimafreundlich zu leben. Sobald man auf irgendetwas Bequemes oder Leckeres verzichten muss, steigen wir aus. Wir zerstören unsere Erde, unsere Zukunft und genießen es auch noch. Das muss ein Ende haben. Lasst uns endlich etwas tun. Lasst uns für eine bessere Zukunft und einen gesunden Planeten kämpfen, auf dem ein Leben lebenswert bleibt. Auf den Demos und Tag für Tag. Wir können es schaffen, gemeinsam. Denn was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht. Danke!

   
© BG-Rein, Pei